In den Naturparken Niederlausitzer Heidelandschaft und Niederlausitzer Landrücken läuft seit 2012 ein ehrgeiziges und bisher recht erfolgreiches Projekt zur Wiederansiedlung des Auerhuhns in Lausitzer Wäldern.
Durch schleichende Verschlechterung der Habitatsituation im letzten Jahrhundert, mit vermehrt Monokulturen im Wald und einem Rückgang von Beeren tragenden Zwergsträuchern, verschwand das Auerhuhn aus vielen Regionen Brandenburgs, bis hin zum völligen Erlöschen der Population Ende der 1990er Jahre. Eine Gruppe engagierter Naturschützer wollte sich damit nicht abfinden und startete die Wiederansiedlung mit Wildfängen aus Skandinavien. Dort gibt es noch große Auerhuhnbestände, die den jährlichen Fang einiger Tiere gut verkraften. Die Mitarbeiter fahren jährlich nach Skandinavien um die Auerhühner selbst zu fangen. Wildfänge eignen sich generell besser zur Auswilderung. Sie sind in freier Natur aufgewachsen und wissen dadurch besser, wie sie sich draußen zu verhalten haben. Sie kennen ihre Feinde und auch die Nahrungspflanzen. Ähnliche Projekte mit gezüchteten Vögeln scheitern meist am Unvermögen der Tiere, sich in der Natur zurechtzufinden.
Das Projekt läuft in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Forstämtern und Behörden. Parallel zur Freilassung werden in den Gebieten umfangreiche Waldumbaumaßnahmen realisiert, um den Ansprüchen der Auerhühner an ihren Lebensraum gerecht zu werden. Mittlerweile leben wieder mehrere Hundert Individuen in Freiheit, von denen die Mehrzahl schon Vögel sind, welche hier in Freiheit erbrütet wurden.
Echte wild lebende Auerhühner gibt es in Deutschland nur noch im Bayerischen Wald und im Schwarzwald. Aus dem Schwarzwald kommen allerdings seit kurzem schlechte Nachrichten. Hier nimmt der Bestand trotz Nationalparkgründung weiterhin ab. Ein weiteres Projekt zur Wiederansiedlung von Auerwild läuft im Thüringer Schiefergebirge. Hier werden seit einigen Jahren auch die ersten Erfolge verzeichnet.
Im Jahr 2019 hatten wir die seltene Gelegenheit die Auerhahnbalz in der Lausitz mit der Kamera mit zu erleben.