“Marokko – immer wieder ” – so heißt der neueste Beitrag von Torsten Pröhl im Augustheft des Magazins “Naturfoto”.
Der Autor beschreibt unter anderem, warum es ihn seit 1999 immer wieder in das nordwestafrikanische Land zieht, das seit Beginn des sogenannten Arabischen Frühlings eines der wenigen sicheren Reiseziele in dieser Region geblieben ist.
Der Maghrebstaat hat für Naturbegeisterte, allen voran Ornithologen, außerordentlich viel zu bieten. Neben einer großen Vielfalt an Wüstenarten, ist es vor allem die noch große Ursprünglichkeit der Landschaft, die begeistert. Neben Habichtsadler, Adlerbussard, Lanner- und Wüstenfalke konnten auch zahlreiche Reptilienarten festgestellt werden, unter anderem Atlasagame, Dornenschwanz, Ägyptische Kobra, Puffotter, Eidechsennatter und einige mehr.
Große Vielfalt entwickelten im Gebiet die Steinschmätzer, welche mit Fahlbürzel-, Wüsten-, Trauer- und Saharasteinschmätzer als Brutvögel vorkommen. Die durchziehenden europäischen Arten Steinschmätzer und Mittelmeersteinschmätzer, teilweise im Schlichtkleid, machen eine sichere Bestimmung nicht immer einfach. Vor Ort wurden auch Triel, Rennvogel, Hausammer und Wüstengimpel öfter und zahlreich beobachtet.
Mehrere Reisen wurden dabei gemeinsam mit Fledermaus- und Säugetierkundlern unternommen. Dabei gelangen Nachweise, der Dreizack- und Kaffernrundblattnase, der Lyrafledermaus, Großer- und Kleiner Mausschwanzfledermaus und der Europäischen Bulldoggfledermaus. Auch der Äthiopische Igel und der Pharaohnenuhu wurden während der nächtlichen Aktivitäten entdeckt.
Bereist wurde hauptsächlich der Südwesten, im Wesentlichen die südlich der Touristenmetropole Agadir gelegenen Bereiche des Antiatlas und die Küstengebiete. Im Gegensatz zu recht ähnlichen Landschaften in Ägypten, also am Ostrand der Sahara, ist in Marokko die Wüsten- und Halbwüstenvegetation vergleichsweise üppig. Die Ursache hierfür ist der nahe Atlantik, wodurch es wenigstens ab und zu einmal regnet oder sich die feuchte Luft an den Berghängen niederschlägt.
Traumhafte sukkulente Vegetationsgemeinschaften sind vielerorts die Folge. Allen voran die Vierkantige Euphorbie ist bestandsbildend. Je nach Niederschlagsmenge fällt die jährliche Vegetationsperiode recht unterschiedlich aus. Die Schmarotzerpflanzen Gelbe- und Violette Cistanche blühen allerdings in jedem Jahr, ebenso die Geophyten wie die prächtige Pankratslilie, welche aber erst im Herbst blüht.