Marokko – immer wieder

“Marokko – immer wieder ” – so heißt der neueste Beitrag von Torsten Pröhl im Augustheft des Magazins “Naturfoto”.

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Mittelmeermöwe — Yellow-legged Gull — Larus michahellis

Der Autor beschreibt unter anderem, warum es ihn seit 1999 immer wieder in das nordwestafrikanische Land zieht, das seit Beginn des sogenannten Arabischen Frühlings eines der wenigen sicheren Reiseziele in dieser Region geblieben ist.

Der Maghrebstaat hat für Naturbegeisterte, allen voran Ornithologen, außerordentlich viel zu bieten. Neben einer großen Vielfalt an Wüstenarten, ist es vor allem die noch große Ursprünglichkeit der Landschaft, die begeistert. Neben Habichtsadler, Adlerbussard, Lanner-  und Wüstenfalke konnten auch zahlreiche Reptilienarten festgestellt werden, unter anderem Atlasagame, Dornenschwanz, Ägyptische Kobra, Puffotter, Eidechsennatter und einige mehr.

Große Vielfalt entwickelten im Gebiet die Steinschmätzer, welche mit Fahlbürzel-, Wüsten-, Trauer- und Saharasteinschmätzer als Brutvögel vorkommen. Die durchziehenden europäischen Arten Steinschmätzer und Mittelmeersteinschmätzer, teilweise im Schlichtkleid, machen eine sichere Bestimmung nicht immer einfach. Vor Ort wurden auch Triel, Rennvogel, Hausammer und Wüstengimpel öfter und zahlreich beobachtet.

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Trauersteinschmätzer – Oenanthe leucura – Black Wheatear

Mehrere Reisen wurden dabei gemeinsam mit Fledermaus- und Säugetierkundlern unternommen.  Dabei gelangen Nachweise, der Dreizack- und Kaffernrundblattnase, der Lyrafledermaus, Großer- und Kleiner Mausschwanzfledermaus und der Europäischen Bulldoggfledermaus. Auch der Äthiopische Igel und der Pharaohnenuhu wurden während der nächtlichen Aktivitäten entdeckt.

Bereist wurde hauptsächlich der Südwesten, im Wesentlichen die südlich der Touristenmetropole Agadir gelegenen Bereiche des Antiatlas und die Küstengebiete. Im Gegensatz zu recht ähnlichen Landschaften in Ägypten, also am Ostrand der Sahara, ist in Marokko die Wüsten- und Halbwüstenvegetation vergleichsweise üppig. Die Ursache hierfür ist der nahe Atlantik, wodurch es wenigstens ab und zu einmal regnet oder sich die feuchte Luft an den Berghängen niederschlägt.

Traumhafte sukkulente Vegetationsgemeinschaften sind vielerorts die Folge. Allen voran die Vierkantige Euphorbie ist bestandsbildend. Je nach Niederschlagsmenge fällt die jährliche Vegetationsperiode recht unterschiedlich aus. Die Schmarotzerpflanzen Gelbe- und Violette Cistanche blühen allerdings in jedem Jahr, ebenso die Geophyten wie die prächtige Pankratslilie, welche aber erst im Herbst blüht.

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Aegyptische Kobra – Egyptian cobra – Naja haje legionis
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Merline in Schottland

Auf seiner jüngsten Tour durch Schottland traf sich Torsten Pröhl mit den langjährigen Merlinexperten Ron Downing und Richard Sale. Gemeinsam inspizierten sie Merlinbrutplätze im Baumbrüterareal Südschottlands (Scottish Border)  und die Bodenbrüter, weiter nördlich, nahe des Cairngorms Nationalpark. Dabei wurden nicht nur die Neststandorte kartiert und die Brutdaten aufgenommen, sondern auch Jungvögel beringt.

Merline der Unterart Falco columbarius aesalon brüten in Großbritanien in Wales, Nordengland, Nordirland und Schottland. Schottland beeindruckt mit seinen weitläufigen naturnahen Moor- und Heidelandschaften. Erstaunlich ist hier die Vielfalt an wiesen- und bodenbrütenden Vögeln. Anderswo seltene Arten, wie Kiebitz, Großer Brachvogel, Austernfischer und Bekassine kommen hier häufig vor; ebenso Wiesenpieper und Braunkehlchen.

Zu Jagdzwecken wurden Fasane, Rothühner und andere Arten ausgesetzt. Zusammen mit dem Schottischen Moorschneehuhn  bilden sie die Grundlage für eine regelrechte Jagdindustrie. Für betuchte Jäger und Falkner aus Europa werden die Heidelandschaften speziell für diese Arten bewirtschaftet. Alle Konkurrenten werden von sogenannten gamekeepern strikt bekämpft. Überall stehen Schlag- und Kastenfallen zum Fang von Marderartigen. Dabei werden alle Arten, vom Mauswiesel bis zum Fischotter beseitigt. Ebenso werden alle Greif- und Rabenvögel vehement bekämpft. Wir fanden an verschiedenen Orten vergiftete Dohlen und Saatkrähen.

Schlagfalle für Kleinsäuger

Es gibt kein weiteres Land in Europa, mit so gut für Greifvögel geeigneten Habitaten, wie Schottland. Überall findet man weitläufig naturnahe Moore- und Heidegebiete, mit einem enormen Beutetierangebot. Dies reicht von massenhaften Kaninchenvorkommen und Schneehasen, bis hin zu den allgegenwärtigen bodenbrütenden Vögeln.  Trotzdem sind normal häufige Arten, wie Kornweihe, Steinadler und Sumpfohreule die Ausnahme. Sogar Mäusebussarde muss man suchen. In Bezug auf illegale Vogelverfolgung ist Schottland mit den Ländern im Mittelmeerraum durchaus vergleichbar, nur ist das niemand bewusst!

Neben bodenbrütenden Merlinen, gelangen auch Fotos von dem in Großbrittanien endemischen weißschwänzigen Eichhörnchen (Sciurus vulgaris leucurus), Rothühnern mit Jungtieren und einer seltenen schwarzen Mutation des Jagdfasans –  dem Mönchsfasan (Fasianus colchicus mut. tenebrosus).

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Verwerflich ? – Greifvogelfotgrafie an Luderplätzen

In der Maiausgabe 2019 der Zeitschrift “NaturFoto” widmet sich Torsten Pröhl ausführlich dem Thema der Greifvogelfotografie mit der Methode des Anfütterns.  

bei den Weißrückengeiern in Äthiopien

Die Frage dabei ist: sind sogenannte Luderplätze – Orte, an denen tote Tiere ausgelegt werden, um Aasfresser anzulocken – einfach nur eine effektive Maßnahme, um möglichst einfach zu guten Greifvogelbildern zu kommen? Und wenn ja – ist das verwerflich?  Es wird versucht, den unter Naturfotografen oft kontrovers diskutierten Sachverhalt, aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erläutern. Zunächst wird erörtert, was ein Luderplatz ist und welchem Zweck er dient. Parallelen zur Jagd mit der Waffe sind augenscheinlich und bieten sich auch für den ambitionierten Kamerajäger an.

„Am ausgelegten Futter kann man hauptsächlich die gängigen Aasfresser erwarten. Bei uns sind das vor allem die beiden Milan-Arten sowie der Mäusebussard, mit Einschränkungen auch die Rohrweihe und im Winter der schöne Rauhfußbussard. Aber mit Beharrlichkeit ergeben sich auch Überraschungen. Ich habe auch schon Habichte und sogar Turmfalken am Aas fressen sehen. Besondere Erlebnisse sind immer Interaktionen verschiedener Arten. Wer einen solchen Platz anlegen möchte, ist am besten dran, wenn er eigenes Land besitzt. Ansonsten sollte man sich mit dem Grundstückseigner und dem Jagdpächter einig sein und möglichst die gesetzliche Vorgaben erfüllen, wenn man keine unangenehmen Überraschungen erleben will. Sehr gut eignen sich ehemalige Bergbauflächen oder Deponien – am besten umzäunt. Hat man eine Genehmigung, muss der direkte Futterplatz sowieso eingezäunt werden. Stark von Besuchern, vor allem von Hundebesitzern, frequentierte Areale, scheiden aus. Hier herrscht zu viel Unruhe.“

Rotmilane in Spanien

Greifvögel geraten in unserer modernen Kulturlandschaft heute immer mehr in Bedrängnis. Die Methoden der intensiven Landwirtschaft reduzieren das normalerweise vorhandene natürliche Nahrungsangebot auf ein Minimum. Veränderte Fruchtfolgen und  Einförmigkeit der Feldfrüchte geben den Greifvögeln immer weniger Gelegenheit, zur Zeit der Jungenaufzucht genügend Nahrung zu erreichen. Außerdem fällt ein wichter Nahrungsbestandteil für alle Aaasfresser weg, weil verschärfte EU-Hygienevorschriften nahezu alles Aas aus unseren Landschaften verbannen. Neuerdings gibt es verstärkte Bestrebungen, vor allem in Naturschutzprojekten, es wieder zu erlauben, unter bestimmten Auflagen, tote Tiere in der Landschaft zu belassen.

Geierfutterplatz in Spanien

„Profiteure dieser Maßnahmen sind nicht nur die Greifvögel. Auch Säuger – vom Fuchs bis hin zu Kleinsäugern – kommen regelmäßig. Verschiedene andere Vogelarten ernähren sich von den Nebenprodukten, wie etwa Fliegenmaden und den Lar-ven aasfressender Käfer. Der vom Aussterben bedrohte Steinschmätzer hält sich bevorzugt an Kadaverresten auf, um dort Insekten abzustauben. Teilweise mumifizierte Kadaverreste, Knochen und Fell werden oft noch über lange Zeit von ganzen Lebensgemeinschaften besiedelt, wie Bohrgänge im Leder u.ä. verraten. Außerdem sind Haare und Federn wichtig für den Nestbau der Vögel. Anstelle dieser natürlichen Materialien findet man heute oft Plastikstricke und Bindegarn als Auspolsterung. Künftig sollen Biologen klären, welch’ komplexe Vorgänge sich rund um die Kadaver abspielen. Auch die größten unter den Fleischfressern benötigen das Fleisch toter Tiere dringend zum Überleben.“

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Die Falken Europas, Nordafrikas und Vorderasiens – jetzt online !

Mit dem Schieferfalken (Falco concolor) haben wir es endlich geschafft und die letzte Art, der 12 Falken Europas, Nordafrikas und Vorderasiens auf unserer Infoseite für Sie veröffentlicht.

Auch die Steckbriefe der meisten „echten“ Greifvögel (Accipitriformes) sind inzwischen freigeschaltet. Unser Ziel, Ihnen alle 46 Greifvögel und Falken Europas und der angrenzenden Regionen mit informativen Texten und ausdrucksstarken Fotos von fokus-natur.de etwas näher zu bringen, ist also fast erreicht.

Wir wünschen  Ihnen nun viel Freude beim Anschauen und Lesen unserer  Präsentationen.

Sollten Sie Anmerkungen, Hinweise oder Anregungen zu unserer Infoseite haben, würden wir uns natürlich über einen Kommentar von Ihnen freuen. Sollten Sie Fehler entdecken, ist selbstverständlich auch sachliche Kritik ausdrücklich erwünscht.

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Die Vögel Äthiopiens

Die Vögel Äthiopiens – waren wieder im Fokus  der letzten Reise von Torsten und Kathrin Pröhl. Das große Land am Horn von Afrika ist hinsichtlich seiner Vogelwelt längst kein Geheimtipp mehr unter Ornithologen und Vogelbeobachtern. Mehr als 800 Arten von Brutvögeln und Wintergästen aus der Paläarktis lassen wenig Wünsche offen.

Abessinien; Accipitriformes; Aethiopien; Black-chested Snake-Eagle; Blackbreasted Snake Eagle; Circaetus pectoralis; Ethiopia; Schwarzbrust-Schlangenadler; Schwarzbrustschlangenadler; Short-toed Snake Eagle; birds; greifvögel; pröhl; raptors; vögel; Äthiopien
Schwarzbrust-Schlangenadler

Einige Arten sind auch endemisch, also sie kommen nur in Äthiopien vor, beispielsweise die Blauflügelgans, der Strichelbrustkiebitz, der Klunkeribis, der Schoapagei u.a. Besonders artenreich ist auch die Gruppe der Greifvögel , mehr als 60 Brut- und Zugvogelarten können hier rund ums Jahr beobachtet werden. Unter anderem konnten wir die Balz der hübschen Halsbandzwergfalken erleben. Außerdem gelangen Beobachtungen des Lannerfalken sowie von jagenden Schwarzbrust- und Braunen Schlangenadlern. Ein Verwandter unseres Sperbers – der Schikra – ist in vielen Landschaften Äthiopiens ebenfalls heimisch und dementsprechend öfter zu sehen, ebenso der größere Mohrenhabicht. Der kleine Zwergsperber ist ebenfalls verbreitet, aber durch seine Kleinheit und versteckte Lebensweise nicht leicht zu entdecken.

 Maskenpirol, Halsband-Zwergfalke, Milchuhu
Maskenpirol – Halsband-Zwergfalke – Milchuhu

Savannenadler sind allgegenwärtig und außerdem anders als unsere mitteleuropäischen Adlerarten, wenig scheu und entsprechend oft zu sehen – sehr oft gemeinsam mit Weißrücken-, Sperber- und Ohrengeiern an toten Tieren am Straßenrand. Eulen kommen ebenfalls in verschiedenen Arten vor,  verbreitet aber meist nicht häufig. Das kann auch eine Folge des hohen Feinddruckes seitens der vielen Greifvogelarten sein. Am zahlreichsten scheint die Afrikanische Zwergohreule. Vor allem im Buschwald und in den Savannen hört man in der Dunkelheit ihren melancholischen Ruf. Tagsüber sind sie durch ihr rindenfarbiges Gefieder allerdings kaum zu entdecken. Unter den vier Uhuarten scheint der größte unter ihnen – der Milchuhu – der häufigste zu sein. Er lebt in einer Vielzahl von Landschaftstypen. Voraussetzung scheint das Vorhandensein  großer Bäume.

Brauner Schlangenadler; Brown Snake-Eagle; Circaetus cinereus; Einfarb-Schlangenadler; Ohrengeier; Torgos tracheliotus
Einfarb-Schlangenadler – Ohrengeier

Anders als in vielen afrikanischen Staaten, ist es aber nicht einfach, in Äthiopien große Säugetiere zu beobachten. Viele wurden durch die Jagd an den Rand des Aussterbens gebracht und sind dementsprechend scheu und schlecht zu beobachten. In vielen Gebieten wurden sie auch durch die Hirten mit ihren vielen Haustieren aus ihren Lebensräumen verdrängt. Im Süden – im Borana-Gebiet – lassen sich am ehesten noch die Südlichen Giraffengazellen und die grazile Grantgazelle beobachten. An den Seen des Rift-Valley sind außerdem die Flußpferde sehr zahlreich. Es gibt zwar auch noch Elefanten, Löwen und Leoparden, diese leben aber in abgelegenen schwer erreichbaren Gegenden, in denen es zudem auch leider immer wieder ethnische Unruhen und Bürgerkriege gibt.

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Heimische Amphibien und Reptilien in Jenas Landschaft

Die Region um Jena bietet dem aufmerksamen Spaziergänger großartige Naturerlebnisse: Muschelkalkfelsen, Orchideen, farbenprächtige Insektenarten.

Amphibien und Reptilien sind allerdings eher unauffällige Bewohner des Mittleren Saaletals, aber der geduldige Naturfreund wird auf der Suche nach ihnen trotzdem erfolgreich sein.

Das Ende 2018 beim Jenzig-Verlag  neu erschienene Heft ist als  Gemeinschaftsprojekt  der Familie Nöllert mit Werner Fiedler entstanden und stellt alle heimischen  Arten (12 Amphibien und 4 Reptilien) mit ihren Lebensräumen und möglichen Fundorten vor. So kann es zu eindrucksvollen Begegnungen mit diesen bemerkenswerten Lebewesen kommen.

Zur Einstimmung auf das empfehlenswerte Heft hier ein kurzer Auszug aus dem Vorwort:

“Auf seinen Wanderungen in der Umgebung Jenas fühlt sich der phantasievolle Naturfreund nicht selten in die trocken-heiße Karstlandschaft an der Mittelmeerküste oder die kühlen Buchenurwälder der “Heiligen Hallen” im Feldberger Seengebiet Mecklenburg- Vorpommerns entführt. Botanische Kostbarkeiten wie der Frauenschuh und der enorme Reichtum an farbenprächtigen Insektenarten sind dabei seine auffälligsten Begleiter. Das Mittlere Saaletal ist aber auch der Lebensraum für nicht so leicht zu entdeckende Lebewesen: unsere Amphibien und Reptilien. Die melodischen Rufe der Gelbbauchunke können wir in der Saaleaue bei Kunitz belauschen. Eine Nachtexkursion in das Naturschutzgebiet ,,Windknollen”  führt uns  zu einer  Begegnung mit dem größten “Schreihals” der heimischen Amphibienwelt, dem Europäischen Laubfrosch. Seine Paarungsrufe sind in lauen Frühsommernächten aus mehr als einem Kilometer Entfernung zu orten. Die warmen Gebüsch- und Waldsäume entlang der Muschelkalkhänge  sind das Eldorado für die Zauneidechse. Im Mai und Juni treffen wir die Männchen in ihrem smaragdgrünen Prachtkleid auf der Suche nach einer Partnerin. Sehr unauffällig hingegen ist die ungiftige Glattnatter, die durch ihre Färbung und Zeichnung hervorragend an das Licht-Schatten-Muster der Rosen­ oder  Schlehengebüsche  ihrer Umgebung angepasst ist. Unsere einzigartige Naturausstattung wird durch zahlreiche  Schutzgebiete  bewahrt,  die  als  Ergebnis des Naturschutzgroßprojektes “Orchideenregion Jena – Muschelkalkhänge  im Mittleren Saaletal” zwischen 1996 und 2008 ausgewiesen wurden…

Lacerta agilis; Sand Lizard; Zauneidechse; echse; eidechse; kriechtiere; leo; lizards; male; männchen; reptilia
Zauneidechse – Lacerta agilis – Sand Lizard

…Wir sind sehr froh, mit dieser Veröffentlichung die heimische Amphibien- und Reptilien-Fauna (Herpetofauna) in das Blickfeld der Naturfreunde rücken zu können. Wenn dazu auch Naturschutzbehörden ihre enorme Verantwortung zur Bewahrung unserer wertvollen Umwelt umsetzen und sich vor allem junge Menschen um die Erforschung und Erhaltung der hier siedelnden Arten kümmern, dann hat diese Broschüre ein wichtiges Ziel erreicht. Dem aufmerksamen und geduldigen Naturentdecker wünschen wir viel Erfolg beim Aufspüren unserer Amphibien und Reptilien, und sicher kann auch dafür dieses Büchlein ein erster Ratgeber sein.”

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Frohes Fest 2018!

Allen Besuchern von www.fokus-natur.de wünschen wir eine schöne Advents- und Weihnachtszeit und für das neue Jahr Glück, Gesundheit, Zuversicht und gutes Gelingen all Ihrer Vorhaben!

789 Eichelhäher Garrulus glandarius tv6 winter leo

We wish a beautiful Advents and Christmas season to all visitors of www.fokus-natur.de and for the New Year luck, health, confidence and good success all your projects.

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Das Naurzum-Reservat – eine Greifvogel-Oase in den Steppen des nördlichen Kasachstan

Das Schutzgebiet

Das Reservat Naurzum wurde 1931 vor allem zum Schutz der bedrohten Saiga-Antilopen gegründet. Im Norden Kasachstans in den südwestlichen Ausläufern des westsibirischen Tieflandes gelegen, nimmt es weite Teile der Turgai-Senke, etwa 300 km südlich der regionalen Hauptstadt Qostanai im gleichnamigen Verwaltungsbezirk ein. Es erstreckt sich heute über knapp 200.000 ha. Ursprünglich waren es nur 100.000 ha aber 2008 erfolgte eine Erweiterung um 90.000 ha. Doch im Umland des Reservates, das zum UNESCO-Weltnaturerbe “Kasachiche Steppe” gehört, ist der Charakter einer naturnahen Steppenlandschaft gleichfalls weiträumig gewahrt.

Zu Sowjetzeiten wurde verschiedentlich – allerdings ohne nachhaltigen Erfolg – versucht, Teile des Gebietes landwirtschaftlich, etwa durch Anbau von Wassermelonen, nutzbar zu machen. Aber allein die Pferde-  und Rinderzucht durch einheimische Hirten erwies sich als rentabel, denn der Fleischbedarf war enorm und die Lieferungen gingen bis in die Großstädte Moskau und Leningrad. Dafür erhielt die Landbevölkerung wichtige Erzeugnisse des täglichen Bedarfs sowie Baumaterial, Fahrzeuge etc., die damals im Agrarland Kasachstan nicht verfügbar waren.

Die Siedlungen der Hirten im Reservat wurden in den letzten Jahrzehnten geräumt. Nur die Inspektoren (Ranger) mit ihren Familien haben innerhalb der Reservatsgrenzen heute noch ein Wohnrecht. Im begrenztem Umfang ist ihnen auch die Viehhaltung noch gestattet.

Vielfalt an Lebensräumen und Arten

Die beeindruckende Ausdehnung und Vielfalt des Gebietes lässt sich am besten aus der Luft ermessen. Der stete Wechsel von reinen Steppenlandschaften  und waldsteppenartigen Lebensräumen mit Waldkiefer, Birke und Espe, aber auch große, teils brackige Steppenseen und riesige Überschwemmungsgebiete bewirken einen immensen Vogelreichtum. Dazu zählen auch zahlreiche, anderswo seltene Greifvogelarten. So leben im Gebiet etwa die dichtesten Bestände des Kaiseradlers (Aqila heliaca). Auch der Steppenadler (Aquila nipalensis) und der Seeadler sind weit verbreitet und auch der Steinadler (Aquila chrysaetos) kommt vor. Beeindruckend sind die großen Vorkommen der Kleinfalken:  Rotfußfalke (Falco vespertinus), Baumfalke (Falco subbuteo, Turmfalke (Falco tinnunculus) und Merlin (Falco columbarius pallidus). Steppenweihe (Circus macrourus) und Wiesenweihe (Circus pygargus) leben ebenfalls zahlreich hier.

 

Im Jahrbuch des Deutschen Falkenordens ( DFO) von 2017 haben Dr. Wolfgang Baumgart und Torsten Pröhl einen ausführlichen Bericht über das interessante Gebiet veröffenlicht.

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Fokus Natur Kalender 2019

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Feldlerche zum Vogel des Jahres 2019 gewählt !

Vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und seinem bayerischer Partner, dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), wurde die Feldlerche (Alauda arvensis / Skylark) nach 1998 bereits zum zweiten Mal zum Vogel des Jahres  gewählt. Hauptgrund für die Wahl ist der weiterhin anhaltende besorgniserregende Rückgang dieser einst häufigen Art in unserer industriell verschmutzen und übernutzten Agrarlandschaft.

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Die Begründung für die Auswahl und Interessantes zur Feldlerche finden Sie z.B. auf der Internetseite des NABU. Hier ein kleiner Auszug:

„Mancherorts ist die Feldlerche schon völlig verschwunden

Mit zwischen 1,3 und 2 Millionen Revieren gehört die Feldlerche immer noch zu den häufigen Vögeln Deutschlands. Allerdings befinden sich ihre Bestände in einem deutlichen Sinkflug. Ein Drittel der Feldlerchen sind in den vergangenen 25 Jahren verschwunden. Zwischen 1990 und 2015 gab es einen Bestandsrückgang um 38 Prozent, wie offizielle Monitoringdaten des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten belegen. Aus vielen Gebieten Deutschlands ist die Feldlerche bereits völlig verschwunden.

Alauda arvensis; Feldlerche; Skylark; birds; flight; flug; passeri; singvögel; songbirds; vögel

Die Nahrung der Feldlerche ist abhängig von den Jahreszeiten. In den kalten Monaten begnügt sie sich mit Pflanzenteilen und Sämereien. Im Frühling kommen Insekten, Regenwürmer oder andere Kleintiere dazu, die besonders für den Feldlerchen-Nachwuchs ein wichtiges Kraftfutter sind.

Die Feldlerche kann in der heutigen Agrarlandschaft wegen der schnell und dicht aufwachsenden großflächigen Intensivkulturen oft nur noch eine Brut aufziehen. Wo auf riesigen Flächen nur noch undurchdringbares Wintergetreide, Raps oder Mais wachsen, fallen die überlebenswichtigen zweiten und dritten Bruten aus. Wenn die Lerchen deswegen auf die vegetationsfreien Fahrspuren im Feld ausweichen, werden sie häufig Opfer von Nesträubern oder von Maschinen überrollt.

Heute fehlt meist die Auflockerung der Landschaft durch Brachen, Sommergetreide oder extensiv genutztes Grünland, wo die Vögel auch im späten Frühjahr noch brüten könnten. Hielten sich 1990 noch Brach- und Maisanbauflächen die Waage, gab es 2010 bereits zwanzig Mal mehr Maisflächen. Auch in Überwinterungsgebieten des Zugvogels haben sich die Nahrungsbedingungen für den Zugvogel durch die Intensivierung der Landwirtschaft und durch Pestizide weiter verschlechtert.

V

Die Feldlerche steht als Jahresvogel auch stellvertretend für andere Feldvögel wie Kiebitz und Rebhuhn, denen es zum Teil sogar noch schlechter geht. Die immer intensivere Landwirtschaft ist zum Hauptgrund für das Artensterben in Europa geworden. NABU und LBV fordern deshalb für die derzeit laufenden Verhandlungen über die künftige EU-Agrarpolitik ein radikales Umsteuern. Derzeit fließen jährlich 58 Milliarden Euro Agrarsubventionen überwiegend als pauschale Flächenprämien an Landwirtinnen und Landwirte. Das sind 114 Euro pro EU-Bürger. Diese Gelder müssen künftig statt in Massenproduktion gezielt für eine naturverträgliche Landwirtschaft investiert werden, um Arten wie die Feldlerche zu retten.

Bisher haben sich jedoch weder die Bundeskanzlerin noch ihre Agrarministerin Julia Klöckner am Verhandlungstisch in Brüssel klar dazu bekannt. Die Feldlerche – und mit ihr unsere ländlichen Lebensräume mit ihrer ganzen Artenvielfalt – haben jedoch nur eine Chance, wenn die Bundesregierung auf EU-Ebene die Weichen der Agrarpolitik richtig stellt.”

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